Rheumatische Erkrankungen

Morbus Bechterew

Morbus Bechterew ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, die langsam voranschreitet. Dabei verändern sich sowohl die Wirbelsäule als auch das Gelenk, das Hüftbein und Wirbelsäule miteinander verbindet. Dies führt zu einer erheblichen Beschränkung der Beweglichkeit. Im weiteren Verlauf kann sich die Wirbelsäule versteifen. Folgen davon sind z.B. die Entstehung eines dauerhaften Rundrückens und Flachrückens im Lendenwirbelsäulenbereich. Hin und wieder versteifen einzelne oder mehrere Gelenke vollständig. Morbus Bechterew tritt bei Männern und Frauen jeden Alters auf.

Eine häufige Ursache:

Wie genau Morbus Bechterew entsteht, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Laut heutigem Wissensstand führt ein krankhaftes Wechselspiel zwischen einer genetischen Veranlagung und Umwelteinflüssen zu einer krankhaften Immunreaktion des Körpers. Die Folge ist eine chronische Entzündung der Wirbelsäule, die durch Abwehrzellen in den Gelenken hervorgerufen werden.

Möglichkeiten der Physiotherapie

Eine Vorbeugung dieser Erkrankung ist nicht möglich. Regelmäßige und konsequente Gymnastik sowie aktive Übungen, die die Beweglichkeit der Wirbelsäue unterstützen und die Rückenmuskulatur stärken, können die Versteifung der Wirbelsäule jedoch verzögern.
Im frühen Stadium der Erkrankung unterstützt Physiotherapie dabei, Fehlhaltungen des Bewegungsapparates, Versteifungen der Wirbelsäule und möglichen anderen Spätfolgen vorzubeugen. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, richtet sich die physiotherapeutische Behandlung auf die jeweiligen Symptome aus. Dazu gehört auch ein individuell gestalteter Behandlungsplan.

Maßnahmen der Physiotherapie
  • Mobilisation des Brustkorbs,

  • Verbesserung der Atemfunktion,

  • Schulung der Wirbelsäulenbeweglichkeit,

  • Mobilisation der eingeschränkten Gelenke und

  • Training der Bauch- und Rückenmuskulatur.

Behandlungsziele
  • Verbesserung der Wirbelsäulen- und Brustkorbbeweglichkeit und der Beweglichkeit aller Gelenke, insbesondere der Finger-, Schulter-und Hüftgelenke,

  • Dehnen der verkürzten Muskulatur und Kräftigung von schwachen Muskeln sowie

  • Linderung von Schmerzen.

Rheumatoide Arthritis

Sie zählt zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen und betrifft dreimal so viele Frauen wie Männer. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, vermehrt ist das zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr der Fall. Dabei kommt es zu einer Fehlleitung des Immunsystems. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, zwischen „Fremd“ und „Eigen“ zu unterscheiden und greift demzufolge die eigenen Gelenke und verschiedenen Gewebe an, um diese zu zerstören. Diesen Vorgang nennt man Autoimmunität. Betroffene leiden bei dieser Erkrankung vor allem an schmerzenden und geschwollenen Gelenken.

Häufige Ursachen

Die Ursachen für die rheumatoide Arthritis sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass genetische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Auch Umweltfaktoren, wie zum Beispiel Allergien oder Infektionen, können den Ausbruch der Erkrankung begünstigen.

Was Physiotherapie leisten kann

In der Physiotherapie sind Sport- und Bewegungsprogramme wesentliche Bestandteile der Behandlung von rheumatoider Arthritis, wobei die Therapie individuell auf die jeweilige Situation des Patienten abgestimmt wird. Dabei spielen dessen Krankheitsaktivität und sein Krankheitsstadium ebenso eine Rolle wie das Ausmaß seiner körperlichen Einschränkungen und die Prognose des Krankheitsverlaufs.

Maßnahmen der Physiotherapie
  • Krankengymnastik und Manuelle Therapie,

  • Wärme- und Kältetherapie,

  • Wassergymnastik und medizinische Bäder,

  • Mobilisation eingeschränkter Gelenke,

  • Gelenkschutz- und Selbsthilfetraining,

  • Massagen und

  • Elektrotherapie.

Behandlungsziele in der Physiotherapie
  • Verbesserung der Beweglichkeit, der Durchblutung sowie des Stoffwechsels der Gelenke,

  • Entspannung und Kräftigung der Muskeln,

  • Vorbeugung und Korrektur von Fehlstellungen,

  • Schmerzlinderung sowie

  • Funktionsverbesserung vom Kraft, Beweglichkeit und Koordination.

Eine rheumatoide Arthritis lässt sich nicht verhindern oder aufhalten. Sportliche Betätigungen, bei der alle Gelenke gleichmäßig belastet werden, wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder Gymnastik, unterstützen die Beweglichkeit der Gelenke. Aber auch tägliches Spazierengehen hält diese fit.