Traumatische Erkrankungen

Dabei handelt es sich um Erkrankungen, die im Zusammenhang mit einem Unfall oder einer Sportverletzung entstehen und sich in den meisten Fällen auf den Bewegungsapparat auswirken.

Bänderriss/-zerrung

Bänder sind die Stützen unserer Gelenke, die der Stabilität und der Bewegungsführung dienen. Wird ein Gelenk über das alltägliche, körperliche Maß hinaus überstreckt oder belastet, drohen die entsprechenden Bänder zu reißen. Im Fall eines Bänderrisses entstehen mehr oder weniger starke Einblutungen in das umliegende Gewebe, als deren Folge ein Bluterguss entsteht. Sind Bänder betroffen, die durch ein Gelenk verlaufen, wie z.B. die Kreuzbänder im Kniegelenk, kommt es häufig zu starken Schwellungen des Gelenks. Als Spätfolgen von Bänderrissen sind Knorpelschäden und Arthrose bekannt.

Möglichkeiten der Physiotherapie

Damit ein Bänderriss gut ausheilt, ist es wichtig, nach der Schonungsphase mit einer physiotherapeutischen Behandlung zu beginnen. Ziel ist es, das Gelenk nicht zu belasten, aber möglichst früh zu bewegen. Daneben sollten die Muskeln gekräftigt und die Koordination der Bewegungen und deren Eigenreflexe verbessert werden. Alle diese Maßnahmen tragen zu einer Verbesserung des Zusammenspiels der das Gelenk umgebenden Muskulatur bei.

Maßnahmen der Physiotherapie
  • Bewegungs- und Mobilisationstraining,

  • Manuelle Therapie,

  • Manuelle Lymphdrainage und

  • Krankengymnastik am Gerät. Durch ein entsprechendes Training wird Muskeldysbalancen entgegengewirkt und versucht, die Muskulatur in der knieumgebenden Muskulatur wiederaufzubauen.

Frakturen

Eine Fraktur ist ein Knochenbruch, bei dem der natürliche Verlauf des Knochens unterbrochen wird. Mögliche Ursachen sind Stürze oder Unfälle, wobei Knochen auch aufgrund bestimmter Grunderkrankungen instabil werden und brechen können. Eine Krankheit, die zu spontanen Knochenbrüchen führt, ist die Osteoporose (Knochenschwund).

Möglichkeiten der Physiotherapie

Damit ein Knochenbruch richtig ausheilt und die betreffenden Körperteile beweglich bleiben, ist es wichtig, zusätzlich zu der ärztlichen Behandlung physiotherapeutische Maßnahmen in Anspruch zu nehmen. Physiotherapie sollte nicht nur nach, sondern bereits während der Ruhigstellung des jeweiligen Körperteils durchgeführt werden. Dadurch werden die Muskeln gestärkt und die Gelenke beweglich gehalten. Ein individueller therapeutischer Behandlungsplan dient dazu, die Funktion des verletzten Körperteils wiederherzustellen und dauerhafte Beeinträchtigungen ebenso wie eine Überlastung anderer Gelenke zu vermeiden. Darüber hinaus sorgt eine frühzeitige Physiotherapie dafür, Schwellungen schnellstmöglich zu reduzieren und die Beweglichkeit und Belastungsfähigkeit zu verbessern.

Maßnahmen der Physiotherapie:
  • Bewegungs- und Mobilisationstraining,

  • Manuelle Therapie,

  • Lymphdrainage und

  • Krankengymnastik am Gerät. Ein entsprechendes Training wirkt Muskeldysbalancen entgegen und versucht, die Muskulatur in der knieumgebenden Muskulatur wiederaufzubauen.

Schleudertrauma

Das sogenannte Schleudertrauma ist eine Weichteilverletzung im Bereich der Halswirbelsäule (HWS) und entsteht durch plötzliche und ruckartige Beugung und Überstreckung des Kopfes. Durch diese Krafteinwirkung kommt es zu einer Verspannung der Hals- und Nackenmuskulatur sowie zu einer schmerzhaften Steilhaltung der Halswirbelsäule. In gravierenden Fällen können die Bänder der HWS gezerrt oder eingerissen werden.

Ursachen

Häufigste Ursache für ein Schleudertrauma sind Auffahrunfälle mit dem Auto, aber auch Sportunfälle können dazu führen. Sportarten wie Boxen, Karate, Ringen oder Tauchen bergen ein besonders hohes Verletzungsrisiko. Erwähnenswert sind schließlich sogenannte „Vergnügungsunfälle“ wie beispielsweise Achterbahn- oder Autoskooter Fahren.

Möglichkeiten der Physiotherapie

Mit der physiotherapeutischen Behandlung sollte möglichst zeitnah nach dem Schleudertrauma, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, begonnen werden. Spezielle Bewegungsübungen helfen dabei, die Muskeln zu entspannen, bestimmte Muskelgruppen zu kräftigen und die Ausdauer der Muskeln zu verbessern. Physiotherapeuten vermitteln neben einem individuellen Übungsprogramm für Zuhause Anleitungen für ein günstiges Verhalten am Arbeitsplatz und in der Freizeit.

Maßnahmen der Physiotherapie
  • Quermassage,

  • Manuelle Therapie,

  • Triggerpunktbehandlungen und

  • Bewegungstraining der Halswirbelsäule.

Sportverletzungen

Als Sportverletzungen bezeichnet man Verletzungen, die sich Freizeit- oder Leistungssportler bei der Ausübung ihres Sports zuziehen. Besonders häufig kommt es dabei zu Verstauchungen und Prellungen, Knochenbrüchen und Verrenkungen sowie zu Verletzungen von Sehnen, Bändern und Muskeln. Bei sogenannten endogenen Verletzungen tritt die Verletzung ohne äußere Einwirkung, wie z.B. bei einer Überanstrengung, auf. Exogene Verletzungen entstehen beispielsweise im Zuge einer sportlichen Auseinandersetzung von Seiten des Gegners.

Möglichkeiten der Physiotherapie

Bei einer Sportverletzung sollte damit bereits im Frühstadium begonnen werden. An erster Stelle stehen Maßnahmen, die Schwellungen und Reizungen vermindern sowie dosierte Bewegungsübungen, die dem Gewebe Anreize bieten, sich zu regenerieren. Sobald dies der Fall ist, schließt sich ein Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining an. Darüber hinaus sind Physiotherapeuten Ansprechpartner für sportartspezifische Rehabilitationsmaßnahmen, in deren Rahmen die Patienten wieder zu den Bewegungsabläufen hinbewegt werden, die sie beim Sport und im Alltag benötigen. Im Fall von Leistungssportlern arbeiten sie eng mit dem Trainer und dem Sportmediziner zusammen.

Maßnahmen der Physiotherapie
  • Lymphdrainagen,

  • Ultraschall,

  • Elektrotherapie,

  • Bewegungstherapie,

  • Manuelle Therapie sowie

  • Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining.